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Projektbeispiel: "Grünes Basteln"

Anna hat zusammen mit ihrer Freundin Emely das Projekt „Grünes Basteln“ mit Kindern in einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete durchgeführt, das über den Projektfonds Junges Engagement finanziert wurde. Im folgenden Interview erzählt sie davon.


Wie hast du vom Projektfonds Junges Engagement erfahren?


Ich habe nach meinem Abitur im letzten Jahr über die AWO ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus gemacht und wollte mich gerne darüber hinaus engagieren. Deswegen habe ich bei meiner Koordinatorin bei der AWO gefragt, ob sie Projekte kennt, bei denen ich mitmachen könnte. Sie hat mich an das Landesjugendwerk verwiesen. Dort gab es in allen Projekten leider gerade keinen Bedarf, aber die Mitarbeiterinnen haben mir vorgeschlagen, ein eigenes Projekt zu initiieren. Ich war mir erst etwas unsicher, ob ich mir das zutraue, wollte es aber gerne probieren.

Hattet ihr gleich eine Projektidee im Kopf?

Die Zielgruppe war schnell klar. Wir wollten etwas für Kinder in Geflüchtetenunterkünften machen, weil sie in der Pandemie durch den Lockdown besonders stark betroffen waren. Wenn man nicht zur Schule gehen kann und alle Freizeitangebote wegfallen, dann ist der Alltag ziemlich trist. Wir wollten etwas anbieten, das ihnen Freude macht. So kamen wir auf Basteln. Außerdem sollte es nachhaltig und nicht teuer sein. Wir wollten den Kindern zeigen, dass man auch mit Alltagsdingen basteln kann.

Was waren Herausforderungen bei der Projektumsetzung?

Es war schwierig, eine Gemeinschaftsunterkunft zu finden, in der wir unser Projekt umsetzen konnten. In vielen Einrichtungen haben die Hygienekonzepte es unmöglich gemacht, als externe Engagierte Angebote umzusetzen. Schließlich haben wir aber eine Unterkunft in Lichtenberg gefunden, die mit uns zusammenarbeiten wollte. Wir hatten auch eine total nette Ansprechperson in der Unterkunft, die uns unterstützt hat.

Wie lief das Projekt?

Das Interesse am Projekt war groß. Wir haben uns einmal in der Woche nachmittags mit ca. 8 Kindern im Alter von 7-12 Jahren getroffen und jedes Mal ein nachhaltiges Projekt umgesetzt. Wir haben z.B. mit Salzteig modelliert, aus leeren Tetra Packs Portemonnaies gebastelt und aus Marmeladengläsern und selbstgemachtem Kleber Windlichter hergestellt.

Was waren die schönsten Momente im Projekt?

Die Gespräche mit den Kindern waren toll. Sie waren sehr offen, haben viel von sich erzählt und ganz viele Fragen gestellt. Schön war auch zu sehen, dass sie sich immer auf das Basteln gefreut haben.

Wie geht es jetzt weiter?

Ich bin gerade für mein Studium umgezogen. Deswegen mussten wir das Projekt leider beenden. Engagieren möchte ich mich auf jeden Fall weiter. Ein Projekt selbst zu planen und umzusetzen, war eine wertvolle Erfahrung, die uns auf jeden Fall weitergebracht hat. Es ist aber ziemlich zeitintensiv und erfordert viel Absprache. Deswegen werde ich aus Zeitgründen wohl erst einmal bei einem bestehenden Projekt mitmachen.

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