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Vernetzungstreffen „Junge Geflüchtete bei uns.“ – die Ergebnisse

10.02.2016Auf Einladung des Landesjugendwerkes Berlin und des Bundesjugendwerks der AWO haben sich vom Freitag, den 29., bis Sonntag, den 31. Januar 2016, 40 Teilnehmende in drei Arbeitsgruppen Gedanken darüber gemacht, wie junge Geflüchtete dabei unterstützt werden können, in der deutschen Gesellschaft anzukommen und aktiv zu werden. Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass sich mehrere junge Geflüchtete als Teilnehmende eingebracht haben. Dadurch konnten wir einen einmaligen Einblick in die Lebenssituation der jungen Menschen gewinnen, an die sich unsere Arbeit richten soll. Grundsatz bei allen Überlegungen war: Nicht nur für  junge Geflüchtete wollen wir arbeiten, sondern solidarisch mit ihnen.

Die erste Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit der Frage, wie die Rahmenbedingungen für junge Geflüchtete (u.a. in Sammelunterkünften) verbessert bzw. wie noch mehr Freiräume für junge Geflüchtete geschaffen werden können. Über allem stand die Grundüberlegung, keinen Aktionismus zu betreiben. Im Ergebnis ergaben sich zwei Aktionsbereiche: mit Geflüchteten und für Geflüchtete. Im ersten entstand die Idee gemeinsamer Veranstaltungen: sportliche Aktivitäten, Willkommensessen, Kinderfeste, Tandem-/ Patenschaftsprojekte, Ferienfreizeiten, Bundesfreiwilligendienststellen für Geflüchtete, sowie einer Veränderung der Infrastrukturen von Jugendverbänden: Kooperation statt Konkurrenz, Sensibilisierung bezüglich Fluchterfahrungen, mehr Vernetzung untereinander, Anerkennungskultur des Ehrenamts und mehr.

Im Punkt „Für die Geflüchteten“ steht vor allem eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit: Öffnung der eigenen Angebote,  Demonstrationen unterstützen, Sprachbarrieren überwinden, Aufklärungsarbeit, Unterstützung bestehender Projekte, Hintergrundwissen erwerben, politische Forderungen stellen.

In der zweiten Arbeitsgruppe wurde die Frage, wie Geflüchtete konkret besser in die Jugendverbandsarbeit integriert werden können, behandelt. Als spezielle Ergebnisse wurden folgende Projekte formuliert: die Vernetzung zwischen den Landesjugendwerken muss vorangetrieben und Informationen gebündelt weitergegeben werden, ein „Best practice“-Blog sollte eingerichtet werden, auf dem hierzu besondere Projekte, Erfahrungen, Ereignisse geteilt werden können. Außerdem soll ein sogenannter Arbeitskreis „Connector“ gegründet werden. Dieser könnte sich konkret darum kümmern, sowohl Geflüchtete anzusprechen und in die Jugendwerke einzuladen, als auch Ansprechstation und Ratgeber für Jugendwerke zu seinund der Arbeit und der Integration von Geflüchteten in unsere Strukturen dienen.

Zusätzlich hat sich die Arbeitsgruppe folgendes für die Jugendwerke überlegt: interkulturelle Trainings, Ängste beim Kontakt überwinden, gemeinsam mit Geflüchteten Ideen finden, die Connectors involvieren, Erfahrungen in den Jugendwerken teilen, soziale Medien nutzen, eine bezahlte Stelle einrichten.

Die dritte Arbeitsgruppe hatte sich der Frage gewidmet, wie Zugänge zu Bildung und Teilhabe erleichtert werden können. Wesentliches Ergebnis dieser Gruppe war, dass die verschiedenen Jugendwerke auf Landes- und Bezirksebene eine Koordinationsfunktion einnehmen sollen. Dies dient dazu, die verschiedenen Bildungsangebote besser aufeinander abstimmen zu können und auch in Fragen des alltäglichen Lebens - Bewerbung um einen Ausbildungs- / Studienplatz, Zugang zu kulturellen Angeboten u.v.m. -  als verlässlicher Partner zu fungieren.

Wir hoffen, dass unsere Konferenz einen Beitrag dazu leisten konnte, das Ankommen für junge Geflüchtete in Deutschland zu erleichtern und nachhaltig mitzugestalten. Für alle Menschen, die sich für detailliertere Ergebnisse interessieren, bieten wir an, uns per E-Mail zu kontaktieren.

Von Seiten des Bundesjugendwerks der AWO wird in Kürze eine Mailingliste zum Schwerpunktthema „Flucht und Migration“ eingerichtet und ab Mai 2016 eine inhaltliche Auseinandersetzung in den neuen Forenwochenenden angestrebt.